Wettbewerbsausschreibung
Bereits zum 5. Mal schreibt der Deutsche Chorverband im Rahmen des Deutschen Chorfests in Nürnberg (29.05.-01.06.2025) einen Chorwettbewerb aus.
Teilnehmen können nicht-professionelle Chöre und Ensembles aller Gattungen. Der Vergleichs- und der Begegnungsgedanke stehen beim Wettbewerb des Deutschen Chorfests gleichwertig nebeneinander und ermöglichen den teilnehmenden Chören und Ensembles einen vielfältigen und genre-übergreifenden Erfahrungsaustausch.
Als Teil des Wettbewerbs wird den Chören außerdem eine fachliche Beratung durch ein Jurymitglied angeboten, damit die Teilnehmer:innen auch über die Wettbewerbsbewertungen hinaus Feedback und Ratschläge erhalten.
Teilnahmevoraussetzungen
Für den Wettbewerb können sich einerseits nicht-professionelle Ensembles mit mindestens 13 Mitgliedern anmelden. Nicht-professionelle Chöre und Ensembles sind solche, deren Mitglieder ihren überwiegenden Lebensunterhalt nicht durch Singen oder Gesangsunterricht verdienen.
Andererseits können in den Kategorien Vokalensembles und Vocal Bands Ensembles mit drei bis zwölf Mitgliedern antreten. Hier ist auch die Mitwirkung semiprofessioneller Sänger:innen erlaubt, die teilweise oder zu einem wesentlichen Anteil ihren Lebensunterhalt durch Singen oder Gesangsunterricht verdienen.
Eine Teilnahme am Wettbewerb setzt die reguläre Anmeldung zum Deutschen Chorfest 2025 (Erwerb eines Chorfest-Passes je Chorteilnehmer:in) voraus. Eine Wettbewerbsteilnahme mit dem Chorfest-Minipass ist nicht möglich.
Kategorien
Kategorien nach Genre
Antreten können die Chöre und Ensembles (mit mehr als 13 Mitgliedern) in bis zu zwei Genre-Kategorien. Je Kategorie wird ein Wettbewerbskonzert bestritten.
- Alte Musik/Klassik
- Romantik geistlich (Kompositionsart)
- Romantik weltlich (Kompositionsart)
- Zeitgenössische Chormusik in moderner Tonsprache
- Jazz/Pop
- Gospel
- Folklore/Weltmusik
- Show/Musical
Kategorien nach Ensemblegattung
Kinder- und Jugendchöre sowie Vokalensembles und Vocal Bands, die als Ensemblegattungen eigene Kategorien bilden, gestalten ihr Programm frei von Genre-Grenzen.
- Kinderchöre I (Höchstalter bis 10 Jahre*)
- Kinderchöre II (Altersbegrenzung: Durchschnittsalter bis 14 Jahre, Höchstalter 16 Jahre*)
- Jugendchöre (Altersbegrenzung: Durchschnittsalter bis 17 Jahre, Höchstalter 22 Jahre*)
- Vocal Bands (3 bis 12 Mitglieder ohne Dirigent:in)
- Vokalensembles (3 bis 12 Mitglieder ohne Dirigent:in; es sind Stücke aus mindestens zwei Stilrichtungen vorzutragen)
*Stichtag für die Berechnung des Durchschnittsalters ist der 29. Mai 2025 – 10% der Chormitglieder dürfen das angegebene Höchstalter überschreiten.
Leistungsstufen
Jede Kategorie wird in zwei Schwierigkeitsgraden, den sogenannten Leistungsstufen, ausgetragen.
Die Chöre schätzen bei der Anmeldung ihre Leistungsstufe selbst ein. Spitzenchören und Ensembles mit überregionaler Relevanz wird empfohlen, sich in die Leistungsstufe 1, Chören und Ensembles mit regionaler Relevanz wird empfohlen, sich in die Leistungsstufe 2 einzuordnen. Um die Vergleichbarkeit der Chöre und Ensembles zu gewährleisten und den unterschiedlichen Leistungsniveaus gerecht zu werden, überprüft der Veranstalter, basierend auf den eingereichten Tondokumenten, die ausgewählte Leistungsstufe und gibt ggf. Empfehlungen für einen Leistungsstufenwechsel direkt an die Chöre weiter.
Programmbedingungen
Sollte es Zweifel bezüglich der Programmgestaltung geben, können sich die Ensembles vorab von der Juryleitung beraten lassen. Der Wettbewerbsvortrag soll mindestens 10 und maximal 15 Minuten (Netto-Spielzeit, d.h. von Beginn des ersten bis Ende des letzten Stückes) lang sein. Die Varianz soll insbesondere Chören, die in zwei Wettbewerbskategorien antreten wollen, die Möglichkeit geben, eine kürzere Nettospielzeit zu wählen. Bei Überschreiten der Zeit können die Juryvorsitzenden den Vortrag abbrechen. Alle Werke müssen a cappella vorgetragen werden.
In den folgenden Kategorien gelten Sonderkonditionen:
Kinderchöre I/ Kinderchöre II
- Begleitinstrument (E-Piano oder Gitarre) zulässig*
- mindestens ein Werk muss a cappella vorgetragen werden
Jazz/Pop, Gospel, Show/Musical
- Instrumentalbegleitung mit maximal einem Trio aus
E-Piano/Gitarre, Bass und Schlagzeug/Percussion zulässig** - Zulässig sind auch kleinere Percussion-Elemente, wie z.B. Shaker, die selbst mitzubringen sind.
- Andere als die genannten Instrumente sind nicht erlaubt.
- Handmikrofone für Solist:innen und Vocal Percussion zulässig***
Vocal Bands
- Instrumentalbegleitung von E-Piano oder Gitarre zulässig*
- Handmikrofone für Solist:innen und Vocal Percussion zulässig***
Wenn Begleitinstrumente erlaubt sind, wird folgendes vom Veranstalter gestellt (nach vorheriger Bedarfsanmeldung durch den Chor/das Ensemble bis spätestens 01.12.2024):
* E-Piano mit Ständer und Hocker
** Schlagzeug/Percussion: kleines Drumset mit Bass-Drum, Snare, 3 Toms, High-Hat, Ride-Becken, 2 Crash-Becken, kein Schlagwerk
*** Verstärkung durch Handmikrofone für Solist:innen und Vocal Percussion
Sonderwettbewerb
Zusätzlich zu den vorgenannten Kategorien können sich Ensembles zum Sonderwettbewerb für die beste Uraufführung eines Volksliedsatzes anmelden. Die Netto-Spielzeit des Vortrags wird gesondert vom regulären Wettbewerb behandelt, sollte jedoch 5 Minuten nicht überschreiten. Der Vortrag wird direkt im Anschluss an das Wettbewerbskonzertes gesungen. Nimmt der Chor an zwei Kategorien teil, wird vorab festgelegt, auf welchen Beitrag der Volksliedsatz folgt.
Bewertung
Bewertet wird jeweils das gesamte Programm mit maximal 15 Punkten. Solistische Leistungen gehen nicht in die Bewertung ein. Auswendiges Vortragen der Werke ist erwünscht, hat aber keine Auswirkung auf die Bewertung. Die Uraufführung eines Volksliedsatzes wird gesondert bewertet.
Die Leistungsbewertung erfolgt nach folgenden Gesichtspunkten:
Technische Ausführung, wie zum Beispiel: Intonation, Rhythmik, Phrasierung, Artikulation
Künstlerische Ausführung, wie zum Beispiel: Zeitmaß, Agogik, Dynamik, musikalische Interpretation des Textes, Werk- bzw. Stiltreue, Chorklang, Suggestivität
Dramaturgie, Präsentation, ggf. Choreografie, Bühnenpräsenz
Die hier aufgeführten Kriterien werden der Bewertung unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Bedeutung für die verschiedenen Kategorien zugrunde gelegt. Die Jury bewertet die Leistung der Chöre und Ensembles mit Prädikaten und Punkten wie folgt:
Prädikat | Punkte |
---|---|
mit hervorragendem Erfolg teilgenommen | 15,0 bis 13,0 |
mit sehr gutem Erfolg teilgenommen | 12,9 bis 10,0 |
mit gutem Erfolg teilgenommen | 9,9 bis 6,0 |
mit Erfolg teilgenommen | 5,9 bis 3,0 |
teilgenommen | 2,9 bis 1,0 |
Preise
In jeder Kategorie können Geld- oder Sachpreise (Notengutscheine, Konzertauftritte, CD-Produktionen und Radio-Mitschnitte) im Wert von bis zu 500 Euro vergeben werden. Die Anzahl der Preise ist von der Anzahl der gemeldeten Ensembles der jeweiligen Kategorie abhängig. (Pro Kategorie können Preise an höchstens ein Drittel der Teilnehmer:innen vergeben werden, jedoch nicht mehr als drei Preise in jeder Kategorie.)
Die Preise werden unabhängig vom jeweiligen Prädikat vergeben und bei gleicher Punktzahl geteilt.
Darüber hinaus können Sonderpreise für die beste Uraufführung eines Volksliedsatzes, das beste zeitgenössische Werk sowie das beste Ensemble und das beste gleichstimmige Ensemble vergeben werden.
Jury
Die Jury einer jeden Kategorie besteht i.d.R. aus drei Juror:innen. Sie entscheiden über die Preisvergabe innerhalb der Kategorie und nominieren darüber hinaus Ensembles für die Sonderpreise. Über die Vergabe der Sonderpreise entscheidet die Gesamtjury. Die Juryberatungen sind nicht öffentlich. Die Juror:innen sind hinsichtlich der Einzelheiten der Juryberatungen zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Entscheidungen der Jurys sind nicht anfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Den Vorsitz der Jury haben Prof. Friederike Stahmer und Prof. Reiner Schuhenn inne.
Friederike Stahmer ist seit der Gründung künstlerische Leiterin des preisgekrönten Mädchenchors der Sing-Akademie zu Berlin.
Seit 2009 ist Friederike Stahmer Professorin für Kinder- und Jugendchorleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und verantwortlich für den gleichnamigen Masterstudiengang.
An der Universität der Künste Berlin erfüllt sie einen Lehrauftrag für das Fachgebiet Kinderchorleitung. Als gefragte Expertin auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendchorleitung hält sie Vorträge, leitet Seminare im In- und Ausland und wirkt als Jurorin bei zahlreichen Chorwettbewerben mit.
Nach dem Studium der Schulmusik absolvierte sie ein Gesangspädagogikstudium an der Universität der Künste Berlin.
Zudem schloss sie ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin ab.
Als Chorleiterin besuchte sie Meisterkurse bei Volker Hempfling, Gary Graden und James Jordan und bildete sich am Gordon Institute for Music Learning in den USA fort.
Reiner Schuhenn gehört zu den gefragtesten Chorpädagogen Deutschlands. Von 1998 bis 2021 unterrichtete er als Professor für Chor- und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, von 2009 bis 2013 war er auch Rektor der Hochschule. Zahlreiche seiner Student:innen nehmen heute repräsentative Chorleitungsstellen und -professuren in Deutschland und darüber hinaus wahr.
Schuhenn ist seit vielen Jahren Mitglied in Jury-Gremien, gehörte 13 Jahre lang dem Beirat zum Deutschen Chorwettbewerb an, war Mitglied im Präsidium des Deutschen Musikrates und zwölf Jahre lang Vizepräsident des Allgemeinen Cäcilienverbandes für Deutschland. Er leitete des Weiteren den Essener Domchor, den Figuralchor Bonn, das Aachener Student:innenorchester, den Madrigalchor der Musikhochschule Köln sowie in den letzten Jahren dort auch den Hochschulchor.
Er publizierte zahlreiche eigene Kompositionen bei Carus, Strube und, zwei wichtige Chorleitungs-bücher bei Schott sowie mehrere Chormusiksammlungen. Im kommenden Jahr erscheint von ihm bei Schott "Lust am Singen", ein Buch für Chorsänger:innen.
Schuhenn studierte in Stuttgart und Wien Schulmusik, Germanistik, Philosophie, Kirchenmusik, Dirigieren und Konzertfach Orgel. In den Neunzigerjahren leitete er Kurse zur Ausbildung von Orgelsachverständigen. Seit 2021 ist Schuhenn Mitglied der Geschäftsführung von Rieger Orgelbau.
Zusammenfassung wichtiger Termine und Ablauf
12. April – 11. Oktober 2024
Die Anmeldung erfolgt online unter www.chorfest.de. Anmeldeschluss für eine Teilnahme am Wettbewerb ist der 11. Oktober 2024.
Folgende Angaben und Unterlagen müssen eingereicht werden:
• Zuordnung in bis zu zwei Kategorien
• Selbsteinschätzung bzw. Einordnung in Leistungsstufen 1 oder 2
• ein aktuelles, dem Wettbewerbsgenre entsprechendes Tondokument (nicht älter als zwei Jahre und nicht größer als 5 MB, bei dem es auf Aktualität und weniger auf tontechnische Perfektion ankommt)
Hinweis: Spitzenchören und -ensembles mit überregionaler Relevanz wird empfohlen, sich in die Leistungsstufe 1, Chören und -ensembles mit regionaler Relevanz wird empfohlen, sich in die Leistungsstufe 2 einzuordnen.
01. Dezember 2024
Folgende Angaben müssen im Anmeldeformular hinterlegt sein:
• vollständiges Wettbewerbsprogramm
• etwaige Technikbedarfe (Nutzung der durch den Veranstalter gestellten Instrumente und Technik)
Hinweis:
- 10-15 Minuten Vortragszeit (+ ggf Volksliedsatz)
- Alle Stücke a cappella (ggf Sonderkonditionen)
31. Dezember 2024
Einsendeschluss drei Notenexemplare für die Jury
Hinweis: Urheberrechtlich geschütztes Notenmaterial darf ausschließlich in Originalform bzw. in Vervielfältigungen nur mit Druck- oder Kopierlizenz verwendet werden. Die Ensembles erhalten das eingereichte Notenmaterial nach dem Wettbewerb zurück.
Ende 2024
Die Auftrittszeiten und -orte werden den teilnehmenden Chören und Ensembles mitgeteilt und sind von diesen innerhalb der genannten Frist zu bestätigen.
29. – 31. Mai 2025
Wettbewerbskonzerte
1. Juni 2025, vormittags
Preisverleihung
Änderung der Ausschreibung
Der Deutsche Chorverband behält sich das Recht vor, aus technischen, organisatorischen oder künstlerischen Gründen oder aus Gründen einer höheren Gewalt, die vorliegende Ausschreibung zu ändern oder zu ergänzen. Bei einer hohen Anzahl an Anmeldungen wird der Anmeldeschluss gegebenenfalls vorgezogen.